Dieser neue Preisrekord ist das jüngste Beispiel für die angespannte Lage auf dem kanarischen Immobilienmarkt. Die Nachfrage ist in den letzten Jahrzehnten durch das Bevölkerungswachstum massiv gestiegen, während das Angebot kaum mitgewachsen ist. Der Wohnungsbau – sowohl öffentlich als auch privat – bewegte sich lange Zeit auf einem historischen Tiefstand.
Das Ergebnis: Der Durchschnittspreis für gebrauchte Immobilien ist innerhalb eines Jahres um satte 18,4 % gestiegen. Das geht ebenfalls aus dem Bericht in El Día hervor, der die aktuellen Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt detailliert analysiert.
Extrem hohe Quadratmeterpreise beim Immobilienerwerb
Laut idealista zahlt man für eine gebrauchte Immobilie auf den Kanaren derzeit durchschnittlich 3.068 Euro pro Quadratmeter. Das sei der höchste Wert, der seit Beginn der Datenerhebung auf den Inseln verzeichnet wurde.
Diese Quadratmeterpreise bedeuten zum Beispiel: Für ein Miniapartment mit 35 Quadratmetern – ein Wohnungstyp, der in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat – müssen Käufer rund 107.380 Euro aufbringen. Für eine 75-Quadratmeter-Wohnung sind es, wie erwähnt, rund 230.100 Euro. Wer eine 100-Quadratmeter-Wohnung sucht, muss mit etwa 306.800 Euro rechnen, während ein Objekt mit 125 Quadratmetern knapp 383.500 Euro kosten kann. Solche Wohnflächen gelten auf den Inseln bereits als großzügig – obwohl sie lediglich den Bedarf einer durchschnittlichen Familie mit zwei oder drei Kindern abdecken.
Der Grund für den Anstieg
Francisco Iñareta, Sprecher von idealista, bringt die Situation auf den Punkt: „Ein derart starker Anstieg der Kaufpreise war selbst auf dem Höhepunkt der Immobilienblase nicht zu beobachten.“ Die damalige Blase platzte 2007 mit dem Ausbruch der Subprime-Krise in den USA.
Laut Iñareta ist der derzeitige Preisanstieg das Ergebnis einer „perfekten Sturm-Situation“. Es gebe einen strukturellen Mangel an Neubauten, der seit Jahren nicht behoben wird, während jährlich Tausende neue Haushalte entstehen. Gleichzeitig herrscht auf dem Mietmarkt eine akute Krise. Hinzu kommen gesunkene Zinsen und damit günstigere Finanzierungsbedingungen. Die vorhandenen Bestandswohnungen können die enorm gestiegene Nachfrage schlicht nicht mehr decken, so Iñareta – ein Fazit, das auch El Día in seinem Bericht unterstreicht.
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