Spanien tritt auf den Plan
Jetzt sieht Spanien seine Chance: Das Land hat ein Angebot über bis zu 400 Millionen Euro gemacht, um das TMT auf der Insel La Palma zu bauen – mitten im Atlantik, auf den Kanarischen Inseln. Forschungsministerin Diana Morant (PSOE) übermittelte dem TMT-Konsortium bereits einen konkreten Vorschlag. Spanien positioniert sich damit klar als Alternative zu den USA – und als Standort für wissenschaftliche Großprojekte.
„Während andere Länder sich aus der Forschung zurückziehen, ist Spanien ein sicherer Hafen für die Wissenschaft“, so Morant.
Warum Hawaii gescheitert ist
Das TMT-Projekt steht seit Jahren unter keinem guten Stern: Obwohl der Bau auf dem Mauna Kea 2014 beginnen sollte, verhinderten anhaltende Proteste indigener Gruppen den Start. Für viele Hawaiianer ist der Vulkan ein heiliger Ort, weshalb es über Jahre hinweg zu Blockaden und juristischen Auseinandersetzungen kam. Ein Gericht entschied zwar zugunsten des Teleskops, doch neue Proteste machten einen Baubeginn erneut unmöglich.
La Palma – eine echte Alternative?
Die Idee, das TMT nach La Palma zu verlegen, kursiert schon länger. Die Insel bietet exzellente Bedingungen für die Astronomie: klare Nächte, hohe Lagen und wenig Lichtverschmutzung. Kein Wunder also, dass hier bereits die Europäische Nordsternwarte (ENO) mehrere Observatorien betreibt.
Ein weiterer Vorteil: La Palma liegt sogar etwas nördlicher als Hawaii, was Beobachtungen bestimmter Himmelsregionen auf der Nordhalbkugel erleichtert – eine Ergänzung zum astronomischen Fokus in Chile, wo aktuell viele Teleskope gebaut werden, aber der südliche Himmel dominiert.
Ein Projekt mit ungewisser Zukunft
Trotz Spaniens Finanzspritze bleibt laut des Berichtes auf Heise.de offen, ob das reicht, um das TMT wirklich umzuziehen. 400 Millionen Euro sind viel, aber für ein Projekt dieser Größenordnung vermutlich nicht ausreichend, um den Standortwechsel vollständig zu finanzieren. Das TMT-Team zeigte sich trotzdem optimistisch:
„Wir werden zügig daran arbeiten, die Zukunft unseres Projekts an dem für uns besten Standort zu sichern“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme.
Was das für Wissenschaft und Region bedeutet
Gelingt der Umzug, wäre das nicht nur ein wissenschaftlicher Coup für Europa, sondern auch ein gewaltiger Impuls für La Palmas Wirtschaft. Ein solches Projekt bringt Arbeitsplätze, Infrastrukturinvestitionen und weltweite Aufmerksamkeit. Für die kanarische Insel, die in der Vergangenheit auch durch Naturkatastrophen wie den Vulkanausbruch 2021 Schlagzeilen machte, wäre das ein Hoffnungsschimmer.
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