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Wie die Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur Europa Press mitteilte, sind die Festnahmen Teil einer laufenden, geheim geführten Ermittlung durch den Nationalen Gerichtshof (Audiencia Nacional). Die Untersuchung wurde wegen des sensiblen Inhalts unter Verschluss gehalten – betroffen sind zahlreiche Vertreter der Regierung und anderer staatlicher Institutionen.
Der zuständige Ermittlungsrichter Francisco de Jorge leitet ein Verfahren wegen des Verdachts auf terroristische Straftaten sowie Angriffe auf höchste Staatsorgane. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein großflächiges Datenleck: Über soziale Netzwerke wurden personenbezogene Informationen von Sánchez, mehreren Ministern, Regionalpräsidentinnen und weiteren Politikern verbreitet.
Welche Daten veröffentlich wurden
Im Fall des Ministerpräsidenten gelangten unter anderem seine Personalausweisnummer, sein Geburtsdatum und seine private Adresse an die Öffentlichkeit – die Handynummer blieb offenbar außen vor. Auch Daten von neun weiteren Regierungsmitgliedern, darunter María Jesús Montero, Félix Bolaños, Fernando Grande-Marlaska sowie Francina Armengol (Präsidentin des Abgeordnetenhauses) und Pedro Rollán (Senatspräsident), wurden veröffentlicht.
Sicherheitsbehörden untersuchen derzeit die Veröffentlichung eines rund 500 Seiten umfassenden Dokuments mit sensiblen Informationen zahlreicher Politiker – unter ihnen Juanma Moreno (Andalusien), María Guardiola (Extremadura) und die frühere Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auch auf die Verbreitung im Dark Web und in Telegram-Kanälen, in denen zusätzlich Daten hunderter Podemos-Mitglieder sowie Medienschaffender kursierten.
Bereits am 19. Juni hatte die Polizei bestätigt, dass sie einer ersten Spur nachgegangen war: Ein Datenleck in einem Telegram-Kanal, in dem zunächst ein Hacker als Urheber vermutet wurde. Daraus entwickelte sich ein offizielles Ermittlungsverfahren durch die Audiencia Nacional.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Telegram-Kanal „Alvise Pérez Chat“. Dort wurden die Daten großflächig geteilt – meist im Zusammenhang mit Inhalten zur Unterstützung des EU-Abgeordneten der rechten Plattform Se Acabó la Fiesta. Inzwischen wurde die Liste aus dem Kanal entfernt.
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