Berichte seit Februar 2022 – keine Information an Bürgermeister
Bereits im Februar 2022 hatte das Gesundheitsamt einen ausführlichen Bericht über die mikrobiologische Qualität der Badegewässer von Martiánez, San Telmo und Playa Jardín vorgelegt. Der Bericht enthielt Empfehlungen zur Vermeidung von Verschmutzungen. Er ging direkt an Tito Cabo, zuständig für Strände und Gesundheit, und wurde auch an David Hernández, Umweltstadtrat und ACP-Sprecher, weitergeleitet.
Laut dem nun veröffentlichten Sekretärsbericht wurde weder ein Verfahren eingeleitet noch der damalige Bürgermeister oder andere PSOE-Mitglieder informiert.
Erst 2024 Reaktion – nach bereits geplanter Regierungswende
Die Situation blieb über zwei Jahre unverändert. Erst im Juni 2024 – kurz vor dem bereits vorbereiteten Regierungswechsel der ACP mit der konservativen PP und der nationalistischen CC – wurde das Baden an Playa Jardín offiziell „nicht empfohlen“. Dabei hatte das Gesundheitsamt bereits eine explizite Warnung ausgesprochen und sogar ein Verbot in Erwägung gezogen.
16 aufeinanderfolgende Wasseranalysen mit positiven Befunden führten schließlich zu einem Umdenken. Bis dahin war der öffentliche Hinweis allerdings vage gehalten.
González: „Man hat mich bewusst im Dunkeln gelassen“
Marco González, heute Oppositionsführer im Stadtrat, zeigt sich empört. Er wirft Cabo und Hernández vor, ihn bewusst nicht informiert zu haben, obwohl beide im Kabinett mitverantwortlich waren. „Die einzigen, die die Berichte kannten, handelten nicht – und machten später mich öffentlich verantwortlich. Jetzt bestätigt der Sekretär, was wir lange vermuteten.“
Der Fall könnte juristische Konsequenzen haben. González sieht das Verhalten als politisch motiviert: Die angebliche Untätigkeit des Bürgermeisters sei ein zentrales Argument für die Abwahl im August 2024 gewesen – obwohl die entscheidenden Informationen gezielt zurückgehalten wurden.
Forderung nach Aufklärung und Entschuldigung
González fordert vom aktuellen Bürgermeister, das Verhalten seiner Umweltstadträte aufzuarbeiten. Außerdem verlangt er Einsicht in die noch fehlenden Berichte des Cabildo sowie eine öffentliche Entschuldigung der Inselpräsidentin Rosa Dávila, die ihm vorgeworfen hatte, in Punta Brava illegale Bauarbeiten genehmigt zu haben – eine Behauptung, die laut Wasserrat inzwischen widerlegt wurde.
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