1,6 Milliarden Euro für ein modernes Sozial- und Pflegesystem
Kernstück der Initiative ist ein Finanzrahmen von 1,132 Milliarden Euro, mit dem die kanarische Regierung die sogenannten Dependency Agreements für die Jahre 2025 bis 2028 absichert. Diese Vereinbarungen regeln Pflege- und Unterstützungsleistungen für Menschen mit hohem Betreuungsbedarf.
Zusätzlich stellen die Cabildos, die Inselverwaltungen, weitere 469,6 Millionen Euro bereit. Damit erreicht das Gesamtvolumen der Investition knapp 1,602 Milliarden Euro.
Abbau historischer Defizite
Die Regierung verfolgt das Ziel, jahrelange strukturelle Defizite im Pflege- und Sozialsektor abzubauen. Dazu gehören überlastete Einrichtungen, fehlende Ressourcen und lange Wartelisten für Unterstützungsleistungen. Die neue Finanzierung soll den Sektor stabilisieren und den Zugang zu Hilfsangeboten deutlich verbessern.
Ein zentrales Instrument ist ein neues sozio-sanitäres Protokoll, das die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen und sozialen Diensten modernisieren soll. Die Behörden erhoffen sich dadurch eine effizientere Koordination, besonders bei komplexen Fällen wie Senioren, Menschen mit Behinderung und Langzeitpflegebedürftigen.
Mehr Budget bereits 2026
Für das Jahr 2026 wächst das Budget des Sozialministeriums auf 837,7 Millionen Euro, ein Anstieg um 8,2 % gegenüber dem Vorjahr. Mit zusätzlichen externen Mitteln könnte dieser Betrag sogar die Milliardengrenze überschreiten.
Besonderer Schwerpunkt ist die Ausweitung der persönlichen Betreuung, um Pflegebedürftigen ein würdiges, gut unterstütztes Leben auf den Inseln zu ermöglichen.
Politische Bedeutung des Pakets
Sozialministerin Candelaria Delgado bezeichnete die Investition als „entscheidenden Schritt, um die Menschen wieder in den Mittelpunkt der Politik zu stellen“. Auch Präsident Fernando Clavijo unterstrich mehrfach, dass die Sozialpolitik eine der zentralen Prioritäten der aktuellen Legislatur sei.
Was bedeutet das für die Bevölkerung?
Für Bürgerinnen und Bürger der Kanaren – und für Familien, die pflegebedürftige Angehörige unterstützen – könnte das Maßnahmenpaket spürbare Verbesserungen bringen:
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Verkürzung von Wartelisten
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Mehr Pflegeplätze und soziale Unterstützungsangebote
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Bessere Koordination zwischen medizinischer und sozialer Versorgung
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Stabile Finanzierung für Einrichtungen und Träger des dritten Sektors
Mit der Investition setzt die kanarische Regierung ein klares Signal für den Ausbau sozialer Sicherheit und die Stärkung des Wohlfahrtsstaats auf den Inseln.

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