Der Unfallhergang
Der Vorfall ereignete sich am Nachmittag des 7. Dezember 2025 am Naturpool Isla Cangrejo, einem frei zugänglichen Meerwasserbecken in unmittelbarer Nähe der Felsklippen. Trotz offizieller Warnungen vor hohem Wellengang und einer zeitweisen Sperrung des Bereichs hatten sich mehrere Personen im Pool aufgehalten.
Nach Angaben der Rettungskräfte traf eine besonders starke Welle den Pool unerwartet, überspülte die Badegäste und riss sie über die niedrigen Mauern hinweg in die tobende Brandung. Die Strömung in diesem Küstenabschnitt gilt bei Sturm als extrem gefährlich – die Felsplatten unter der Wasseroberfläche sind rutschig, die Wellenkraft enorm, und das Zurückkehren ans Ufer nahezu unmöglich.
Opfer und Verletzte
Offizielle Berichte bestätigen, dass zunächst drei Menschen – zwei Männer und eine Frau – ums Leben kamen. Eine vierte Person, die in kritischem Zustand gerettet wurde, verstarb später im Krankenhaus.
Die bekannten Details:
-
Ein 35-jähriger Mann
-
Eine 55-jährige Frau
-
Ein weiterer männlicher Badegast, dessen Alter bisher nicht veröffentlicht wurde
Zudem wurden mehrere Personen verletzt, darunter mindestens zwei Frauen, von denen eine schwere Verletzungen erlitt. Eine weitere Person wurde zeitweise vermisst gemeldet.
Die Behörden veröffentlichten bewusst keine persönlichen Daten oder Nationalitäten, um die Privatsphäre der Betroffenen und ihrer Familien zu schützen.
Reaktionen der Rettungskräfte
Die Seenotrettung, Feuerwehr und Küstenwache rückten mit mehreren Booten und einem Rettungshubschrauber aus. Die Bedingungen waren extrem schwierig: meterhohe Wellen, starke Strömungen und rutschige Felsformationen erschwerten die Bergung erheblich.
Die Einsatzkräfte berichteten von einem „sehr gefährlichen Szenario“, das jede Annäherung an die Unglücksstelle zu einer Herausforderung machte. Dennoch gelang es ihnen, innerhalb kurzer Zeit mehrere Menschen aus dem Wasser zu retten und medizinisch zu versorgen.
Hintergrund: Warnungen und Sperrungen ignoriert
Bereits mehrere Tage vor dem Unfall hatte die lokale Verwaltung von Santiago del Teide – zu deren Gemeindegebiet Los Gigantes gehört – den Küstenabschnitt wegen der Wetterlage gesperrt. Warnschilder und Absperrungen machten auf das erhöhte Risiko aufmerksam.
Laut örtlichen Medienberichten hätten jedoch mehrere Personen die Absperrungen überwunden und sich trotz Gefahr im Naturpool aufgehalten. Genau dieser Bereich wurde schließlich vom „Monster-Wellenstoß“ erfasst.
Meteorologen hatten vor einer Kombination aus hohem Atlantikschwell und starken Windböen gewarnt – eine Situation, die an Teneriffas Westküste regelmäßig dazu führt, dass Naturpools und Badebuchten unberechenbar gefährlich werden.
Reaktionen vor Ort und in Spanien
Der Bürgermeister von Santiago del Teide äußerte sich tief betroffen über das Unglück und kündigte eine Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen an. Gleichzeitig appellierte er an Besucher und Einheimische, Warnhinweise und Absperrungen ernst zu nehmen.
Auch die nationale Küstenwache rief zu besonderer Vorsicht an Atlantikküsten auf. In den Wintermonaten sei die Gezeiten- und Wellendynamik oft schwer kalkulierbar – selbst für erfahrene Schwimmer.
Warum diese Orte besonders gefährlich sind
Der Naturpool Isla Cangrejo ist normalerweise ein beliebter Ort für Touristen, weil er durch Betonmauern vor der Brandung geschützt scheint. Tatsächlich gehört der gesamte Küstenabschnitt zu den Bereichen, die bei schwerem Wellengang sehr gefährlich werden:
-
Plötzliche „Rogue Waves“ – einzelne, ungewöhnlich große Wellen
-
Unterströmungen, die Menschen schnell aufs offene Meer ziehen
-
Glitschige Lavagesteine, die eine Rückkehr ans Ufer verhindern
-
Hohe Mauern, die bei Überflutung zur Falle werden können
Einheimische warnen regelmäßig davor, dass die scheinbar harmlosen Naturpools im Winter zur Todesfalle werden können.
Die Tragödie von Los Gigantes ist ein schmerzhafter Hinweis auf die immense Kraft des Atlantiks. Obwohl Teneriffas Naturpools zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Insel gehören, sind sie in den Wintermonaten nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu nutzen.
Der Verlust von drei Menschenleben – später vier – zeigt einmal mehr, wie gefährlich der Ozean selbst an scheinbar geschützten Orten sein kann. Die Behörden rufen dringend dazu auf, Warnhinweise ernst zu nehmen und bei schlechtem Wetter Abstand von exponierten Küstenbereichen zu halten.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen