Der Grund für den Umzug: Der Playa Jardín, bislang traditioneller Mittelpunkt des Events, war elf Monate wegen Abwasserverschmutzung gesperrt gewesen und wurde erst vor einer Woche wieder geöffnet. Die Stadtverwaltung entschied sich daher, die Umwelt dort zu schonen und die Feier an den Martiánez-Strand zu verlegen.
Feuer, Musik und Rituale unter Sternen
Tausende Besucher trotzten dem engeren Raumangebot und strömten an den Strand, um eine Nacht voller Traditionen, Rituale und Gemeinschaft zu erleben. Einige tauchten zur symbolischen Reinigung ins Meer, andere verbrannten ihre Studienunterlagen oder warfen Zettel mit ihren Sorgen und Wünschen in die Flammen.
Viele hatten sich gut vorbereitet: Mit Zelten, Strandstühlen, Kühlboxen und Musik entstand eine ausgelassene Atmosphäre, die bis in den Morgen andauerte.
Um 22:00 Uhr wurde das große San-Juan-Feuer entzündet – in ihm eine symbolische Puppe, außen herum eine Sicherheitsvorrichtung, um Zwischenfälle zu vermeiden. Bereits eine Stunde zuvor hatte eine Batucada-Gruppe mit Trommeln und Rhythmus die Feiernden über den Strand animiert.
Livemusik und DJ-Set für die Mitsommernacht
Musikalisch startete der Abend mit dem Konzert „Voces en la Distancia“, das Hits der 80er-Jahre zelebrierte. Im Anschluss sorgte DJ Danny Méndez für Party-Stimmung unter freiem Himmel – der Sternenhimmel wurde zur Tanzfläche.
Auch für Sicherheit war gesorgt: Ein Großaufgebot an Ordnungskräften sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Das Ziel der Stadt: Eine unvergessliche Nacht in guter Gesellschaft und am wärmenden Feuer – und das wurde zweifellos erreicht.
Blumenschmuck für alte Brunnen – Start der Feierlichkeiten am Sonntag
Die Festlichkeiten zur Sommersonnenwende begannen allerdings bereits am Sonntagnachmittag mit einer uralten Tradition: dem „Enramado“, dem Schmücken der historischen Brunnen und Wasserstellen mit Blumen und Früchten.
Dieser Brauch erinnert an Zeiten, in denen die Bevölkerung Wasser aus natürlichen Quellen beziehen musste – heute ein symbolischer Akt der Dankbarkeit und des Respekts für das lebenswichtige Element Wasser.
Noch am Montagmittag waren Familien und Gruppen mit der Dekoration beschäftigt. Zu sehen waren kunstvolle Arrangements aus Palmenzweigen, Zitrusfrüchten, Äpfeln, Wassermelonen, Tomaten, Paprika und Kürbissen.
Geschmückt wurden unter anderem die Brunnen Cuaco, Cupido (der älteste), El Durazno, der Brunnen in der Calle Blanco, Las Maretas, Mequinez, der Brunnen am Hafen – der sichtbarste und bekannteste – sowie der in Punta Brava. Jeder von ihnen steht sinnbildlich für die kulturelle Identität von Puerto de la Cruz.
Fazit: Eine lebendige Tradition in neuem Gewand
Die Nacht von San Juan hat in Puerto de la Cruz eindrucksvoll bewiesen, dass Traditionen auch an neuen Orten weiterleben können. Die Mischung aus Brauchtum, Musik und Gemeinschaft machte den Ortswechsel zum Erfolg. Mit dem neuen Schauplatz Martiánez wurde ein respektvoller Umgang mit Natur und Umwelt demonstriert – und gleichzeitig der Zauber dieser besonderen Nacht bewahrt.
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