26.04.2017 - Nachdem ich vor zwei oder drei Jahren bei Youtube auf alte Aufnahmen stieß, die Runde Stechrochen im Hafen von Vueltas im Valle Gran Rey auf La Gomera zeigten, stand direkt fest, dass ich da unbedingt irgendwann selbst hin muss, um mir die Rochen live und in Farbe anzusehen. Am letzten Freitag war es endlich so weit und wir fuhren für eine Nacht auf die Nachbarinsel, gespannt ob wir die Rochen tatsächlich zu Gesicht bekommen. Ganz abgesehen davon fehlte die Insel eh noch auf unserer Liste der Kanarischen Inseln, die wir besucht haben. Und es wird wohl nicht der letzte Besuch gewesen sein.
Urlaub auf La Gomera
Wer seinen Urlaub dazu nutzen möchte, La Gomera kennen zu lernen, findet in Zusammenarbeit mit Check24 hier tolle Urlaubsangebote:
Mit der Fähre nach La Gomera
Gleich morgens ging es mit der Fähre von Los Cristianos nach San Sebastián. Bereits auf der etwa eine Stunde dauernden Überfahrt bekamen wir die ersten Meeresbewohner zu Gesicht, denn immer wieder tauchten Delfine auf. Nicht alle waren dicht genug dran, um sie zu bestimmen, der
Gemeine Delfin war allerdings auf jeden Fall dabei. Nebenher beobachteten wir noch Sturmvögel, die unsere stetigen Begleiter waren und knapp über der Wasseroberfläche dahin zogen, wobei es immer wieder erstaunlich ist, wie knapp die eleganten Flieger über der Wasseroberfläche dahin gleiten.
Der Weg ins Valle Gran Rey
Kaum auf La Gomera angekommen, machten wir uns auf den Weg ins Valle Gran Rey, denn wir fuhren schließlich Samstag schon wieder zurück und hatten nicht viel Zeit, die Rochen zu finden. Da wir uns vor Ort noch Informationen besorgen wollten, hieß es durchstarten. Da es keine Küstenstraße auf La Gomera gibt, führt wirklich jeder Weg über die Berge, wobei wir uns zwischendurch echt fragten, ob der Sprit reichen wird. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es auf der Insel nur 6 Tankstellen gibt, von denen wir gleich mal zwei Stück am Hafen von San Sebastián liegen ließen. Aber alles war gut, der Sprit reichte aus. Während der Fahrt hielten wir natürlich immer wieder mal an, um ein paar schöne Fotos zu schießen.
Spurensuche im Valle Gran Rey
Im Valle Gran Rey steuerten wir direkt eine Touristeninformation an, um uns nach den Rochen zu erkundigen. Zu unserer Freude waren die Rochen dort bekannt und uns wurde gesagt, dass wir uns an die Fischer richten sollten, die morgens früh mit den Fischen rein kommen und einer der Gründe sind, warum die Rochen immer wieder auftauchen. Jetzt am Nachmittag hätten wir in den Bars am Hafen wohl die Chance, diese zu finden und Infos zu bekommen. Also ab in den Hafen.
Im Hafen von Vueltas fragten wir uns dann durch und bekamen als erste Antwort, dass die Rochen wohl keine ständigen Besucher mehr im Hafen wären, was uns natürlich erst Mal ernüchterte. Aber wir gaben die Hoffnung nicht auf und bekamen bald auch gegensätzliche Informationen, was uns natürlich freut. Wir suchten direkt das Hafenbecken ab, dass sich zwar direkt neben dem Strand befindet, in dem aber nicht geschwommen werden darf. Das ist nur auf der linken Buchtseite, also vor dem Strand und an der Küste entlang erlaubt. Da das Hafenbecken nicht sehr tief ist, konnten wir ohne Probleme auf den Grund sehen, sahen dabei einige Fischarten, aber keine Rochen.
Immer wieder kamen wir mit den Menschen am Hafen ins Gespräch. Die heißeste Spur war eine Aussage, dass die Rochen nur morgens zu sehen sind. Daher gingen wir an den Strand und schnorchelten von dort aus zwischen die vor dem Strand liegenden Boote. Dabei hielten wir uns zunächst an der Küste und drehten dann ab in Richtung Mitte der Bucht, wo viele kleine Boote liegen. Wir sahen einige Arten Brassen, Gabelmakrelen, junge Gelbmaul-Barakudas, schwarze Diadem-Seeigel und noch einiges mehr, aber Rochen fanden wir keine. Daher brachen wir ab, denn wir wollten neben der Playa de Vueltas zumindest noch die Playa del Inglés fotografieren. Beide werden wir bald unter „
Strände der Kanaren“ präsentieren.
Die Playa del Inglés ist wirklich sehr schön, aber auch gefährlich. Ins Wasser sind wir dort nicht gegangen, aber wir sahen uns dort den Sonnenuntergang an, der wirklich der Wahnsinn war.
Der nächste Morgen
Direkt nach dem Aufstehen haben wir uns wieder auf den Weg in den Hafen gemacht um zu schauen, ob sich die
Rochen zeigen, die unter anderem deswegen im Hafen sein sollen, weil direkt an der Kaimauer eine Bar mit Fischgerichten ist, die ihre Reste den Fischen im Hafenbecken gib. Und wir wurden nicht enttäuscht. Nachdem die ersten Brotreste an die Fische im Hafen von Vueltas gegeben wurden, was natürlich zu einem kleinen Tumult im Wasser führte, wurden die Rochen offenbar neugierig und zeigten sich. Gleich vier Runde Stechrochen und ein gewöhnlicher Stechrochen tauchten plötzlich auf und kreisten immer wieder direkt an der Kaimauer entlang. Der Wahnsinn! Wir hatten auf einen Rochen gehofft und nun das.
Andere Anwesende, die zum Beispiel mit kleinen Schlauchbooten anlandeten, erzählten uns, dass die Rochen auch sehr oft kommen, wenn ein Motor angeworfen wird. Da die Fischer morgens von ihren Touren kommen, hoffen die Rochen in Vueltas auf Reste und sind neugierig, wenn sich etwas tut. Unser Ausflug nach La Gomera wurde also mehr als belohnt und wir machten sehr viele Aufnahmen. Natürlich mit dem Beschluss, dass wir noch Mal wieder kommen. Dann besser vorbereitet und mit neuen Kontakten, denn wir kamen auch mit Whale Watchern in Kontakt, mit denen eine Kooperation in Aussicht steht, die das Gütesiegel „Blue Bloat“ tragen und mit denen im Gespräch schnell klar wurde, dass sie ebenso leidenschaftlich am Wohl aller Meeresbewohner interessiert sind, wie wir.
Zurück nach San Sebastián und von dort nach Teneriffa
Leider mussten wir gegen Mittag schon wieder aufbrechen, denn nachmittags fuhr die Fähre ja schon wieder und wir wollten als dritten Strand auf La Gomera auch noch den Strand von San Sebastián fotografieren, um Euch auch diesen noch vorstellen zu können. Also ging es zurück in die Inselhauptstadt, die wir dann auch noch ein wenig erkundeten, ehe es wieder auf die Fähre ging. Wir waren komplett happy, denn als Resümee haben wir definitiv mehr erlebt, gesehen und an Material gesammelt, als wir zu hoffen wagten.
Auf der Rückfahrt war dann ein Sonnenbad auf der Fähre angesagt, denn auf der Suche nach Walen und Delfinen waren wir nicht. Und doch kamen diese dann plötzlich. Sturmvögel zeigten uns, dass im Atlantik etwas los sein muss und schnell zeigten sich springende Delfine, die offenbar auf der Jagd waren. Zu diesen gesellten sich dann auch
Grindwale, wobei wir allerdings keine Lust mehr hatten, wieder auf Bilderjagd zu gehen. Zum Einen, weil es von der Fähre aus doch immer recht schwer ist und die meisten recht weit weg waren, zum Anderen, weil wir den Anblick dieses Mal einfach nur genießen wollten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen