Schlimmste Calima seit 40 Jahren - neue Arten auf den Kanaren

Calima 2020 auf den Kanaren
An den extrem starken Calima, der im Februar 2020 die Kanaren heimsuchte, erinnern sich bis heute sehr viele. Es war die schlimmste Calima, die die Kanarischen Inseln in den letzten 40 Jahren gesehen haben. Neben Tonnen von Staub, die auf das Archipel geweht wurde, kam es durch den heißen Wind auch zu vielen Bränden. Ausgelöst wurde diese oft durch die Reibung des Sandes an Palmen, die sich spontan entzündeten. Aber die Calima hatte für die Kanaren noch einen weiteren Effekt. Wie die Tageszeitung El Diario berichtet, sind durch den Wind zahlreiche Vögel auf die Inseln geweht worden, die eigentlich in der Sahara beheimatet sind. Einige dieser Arten wurden niemals zuvor in Spanien gesehen. 


Schlimmste Calima seit 40 Jahren brachte neue Vögel auf die Kanaren

Wie stark die Calima 2020 war, zeigte sich selbst auf den Flughäfen. Gleich mehrere mussten bedingt durch den starken Wind und den Staub in der Luft ihren Dienst einstellen. Viele Einwohner der Kanarischen Inseln verließen zu dieser Zeit kam das Haus, da der Staub in der Luft das Atmen sehr erschwerte.

Die vom 22. bis 24. Februar dauernde Calima zog dabei manche Vogelart aus ihrem natürlichen Lebensraum, so dass Ornithologen aus der verschiedensten Teilen Europas auf die Kanaren kamen, um diese zu beobachten. Dabei bezieht sich El Diario auf die erste Ausgabe des Magazins “Dutch Birding”, dass sich mit der Vogelwelt in Europa und Nordafrika befasst.

Dass Vögel durch eine Calima auf die Kanarischen Inseln geweht wurde, kam in der Vergangenheit bereits vor. Allerdings nicht in dieser Zahl, denn gleich acht nicht auf den Kanaren beheimatete Vogelarten wurden gesichtet. Auch kam es bisher nicht vor, dass diese auf allen Insel gesichtet wurden.

Diese Vogelarten waren neu auf den Kanarischen Inseln

Auf Gran Canaria wurde die Sichtung eines afrikanischen Wüstenwürgers (Lanius elegans elegans) dokumentiert. Diese Vogelart wurde niemals zuvor auf den Kanaren oder dem spanischen Festland gesichtet. 

Auf Teneriffa kam es zur Sichtung einer Ibis-Lerche (Alaemon aludipes). Dieser Vogel wurde vorher bereits acht mal auf den Kanaren gesehen, allerdings beschränkten sich die Sichtungen auf die östlichen Inseln der Kanaren, die am dichtesten an der Sahara liegen.

Vor der Calima 2020 wurde insgesamt viermal die Kap-Klöppellerche (Ammomanes cinctura) auf den Kanaren entdeckt. Dieses mal berichteten die Ornithologen von Sichtungen die nicht nur bis Gran Canaria, sondern auch nach Teneriffa reichten.

Gleich bis zu 85 Exemplare des Wüstensteinschmätzers (Sylvia deserti) wurden ebenfalls gesehen. Vorher wurde diese Art erst acht mal auf den Kanaren gefunden. Aber auch der Atlasrohrsänger (Sylvia deserticola ), der zuvor nur dreimal gesehen wurde, oder die Saharagrasmücke (Curruca deserti), vorher nur sechs Fälle, wurde nach der Calima 2020 auf den Kanaren gesehen.

Zu diesen Vögel gesellt sich auch ein Zugvogel, der seinen Lebensraum zwar nicht in der Sahara hat, dort jedoch überwintert: Der Isabellsteinschmätzer (Oenanthe isabellina). Gleich 27 Exemplare dieser Art wurden gesichtet.

Mit der Kep-Möwe und dem Nil-Milan wurden auch größere Vögel auf die Kanarischen Inseln gebracht, die nicht hier beheimatet sind. Ob sich bestimmten Arten hier fest ansiedeln, kann noch nicht gesagt werden. Auch ist fraglich, wie sich die neuen Arten auf das Ökosystem der Kanaren auswirken, sollte es hier neue Populationen geben. Das Ökosystem der Kanaren beherbergt viele endemische Tierarten. Unter diesen herrscht ein Gleichgewicht, dass schnell aus den Fugen geraten kann.


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