Rippströmungen – Brandungsrückströmungen

Rippströmungen oder Brandungsrückströmungen Bild 01
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Aus gegebenem Anlass möchte ich heute etwas ansprechen, das auf den Kanaren immer wieder für Gefahr beim Schnorcheln und Schwimmen sorgt: Rippströmungen. Diese Form der Strömung ist sehr stark und wird von vielen Menschen unterschätzt. Doch das vor unserer Tür ist nun Mal der Atlantik und gerade der vulkanische Ursprung der Kanaren begünstigt diese Strömungen sehr. Nicht nur auf den Kanarischen Inseln sind Rippströmungen die häufigste Ursache für Badeunfälle. Also werfen wir doch Mal einen Blick drauf.





Was sind Rippströmungen / Brandungsrückströmungen?


Jeder kennt das Spiel der ankommenden Wellen mit dem wieder abfließenden Wasser, was meistens recht gleichmäßig passiert. Eine Welle kommt rein, man denkt die überspült den ganzen Strand und plötzlich ist die Wucht raus, weil das abfließende Wasser wie eine Bremse wirkt. Gefährliche Strömungen kommen dabei zunächst nicht vor.

Anders liegt der Fall, wenn sich im Wasser vor dem Strand Wellenbrecher, Sandbänke oder Felsformationen befindet, die durch die rein kommenden Wellen überspült werden und dabei ausreichend Kraft mitbringen, das abfließende Wasser zu überlagern. Denn was dann passiert, ist Folgendes:

Die Gefahr


Das abfließende Wasser wird definitiv nicht wieder zum Strand gedrückt, sondern sucht sich seinen Weg. Dieser kann zwischen rein kommenden Wellen, oder aber zwischen vorgelagerten Hindernissen liegen, was recht fatal ist, denn dann wird aus der Rippströmung eine Unterströmung, über welche die reinkommenden Wellen einfach hinweg gehen (siehe Bild oben).

Durch das Abfließen in einem solchen Korridor nimmt die Stärke der Strömung stark zu, so dass dabei Strömungsgeschwindigkeiten von bis zu 9 km/h entstehen können. Dagegen an zu schwimmen würde auch ein Profischwimmer nicht schaffen. Handelt es sich bei der Rippströmung um eine Unterströmungen, geht es dann auch noch abwärts unter die Oberfläche.

Richtig handeln


Gegen die Strömung anzukämpfen, ist nicht möglich. Daher solltet Ihr gar nicht erst den Versuch unternehmen. Richtig ist, sich mit der Strömung zu bewegen und zu versuchen, langsam an den Rand zu gelangen und auf diese Art und Weise aus der Strömung raus zu kommen.

Rippströmungen oder Brandungsrückströmungen Bild 02

Achtet die Flaggen an den Stränden


Die Flaggen an den Stränden hängen dort nicht zum Spaß. Auch wenn man es in den sonst ruhigeren Gewässern, wie zum Beispiel im Süden Teneriffas oder Gran Canarias, wo die Strände nicht felsig, sondern sandig sind, nicht so sehr gewohnt ist: Auch dort kann der Atlantik sehr gefährlich sein. Ich selbst bin meistens mit Flossen im Wasser unterwegs und lasse immer größtmögliche Vorsicht walten, da ich mich beim Schnorcheln auch in Gewässer wage, an denen keine Rettungskräfte vorhanden sind, und ich tue das auf eigene Verantwortung achte sehr auf meine Umgebung, auf Ebbe und Flut. Wer die Flaggen an den Stränden missachtet oder ohne das Bewusstsein der Gefahr in ungesicherte Gewässer geht, der sollte sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein!


Bye the way: Wenn Euch Canarios ansprechen und „Cuidado, corriente“ sagen, dann heißt das „Achtung Strömung“. Das machen die gerne, freiwillig und immer wieder. Hört auf die und geht in einem solchen Fall nicht weiter als bis zum Bauch rein. Die kennen die Gewässer.



4 Kommentare:

Sandra Bauer hat gesagt…

Sehr schön erklärt :) Danke :)

Manfred hat gesagt…

Danke für Deine sehr gute Erklärung. Hier im Valle auf Gomera weißt auch ein Schild auf diese Rippströmung hin. Hatte heute gleich schon Gelegenheit einem Mann herauszuhelfen, der es allein nicht mehr geschafft hätte ...

Andreas Westphal hat gesagt…

Danke. Leider denken manche Urlauber tatsächlich: Ich habe Urlaub am Meer gebucht, also darf mir keine rote Flagge oder kein Rettungsschwimmer das Schwimmen verbieten. Aber das Meer kann nun Mal auch bei offenbar ruhigem Wasser sehr tückisch sein und auf den Kanaren sind es jedes Jahr einige Personen, die es unterschätzen.

Unknown hat gesagt…

Ich hatte ein diverses Erlebnis auf Sri Lanka und musste gerettet werden. Das wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind.

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